Tonabbau, Kottenforststraße und Christliche Schule

Obwohl nur drei Punkte auf der Tagesordnung standen, konnten die Mitglieder des Ausschusses erst nach dreieinhalb Stunden die Unterlagen schließen oder den PC runterfahren.

Es wurde ab 17:00 Uhr intensiv unter anderem die Erweiterung der Tongrube „Emma“ der Fa. Braun in Witterschlick, der Ausbau der Kottenforststraße in Volmershoven sowie die Änderung des Flächennutzungsplanes für die geplante Gesamtschule der Freien Christlichen Schule in Oedekoven diskutiert.

Tonabbau

Die Vertreter der Firma H.J. Braun Tonbergbau trugen ihre Pläne in fast 1 ½ Stunden vor. Um es kurz zu sagen: Der Tonabbau wird zu einem weiteren tiefen Loch zwischen Volmershoven und Witterschlick führen. Nähere Einzelheiten können Sie hier im Ratsinfomanagement aus der Vorlage der Gemeinde entnehmen.

Der Vortrag erinnerte uns an eine Verkaufsveranstaltung der besonderen Art, bei der alle vermeintlichen Vorteile dieser Abgrabung in blühenden Bildern dargestellt wurden. Der Abbau des seltenen Tons soll die Existenz der Firma sicherstellen. Es wurde aber kein Wort darüber verloren, dass in den nächsten 30 Jahren ein weiteres riesiges Loch direkt neben dem Volmershovener Sportplatz beginnt und in Richtung der Wohnbebauung Wilde Straße fortgeführt wird. Möglicherweise wird die Abgrabung bis 180 Meter an die Wohnbebauung heranreichen, damit sich der Abbau lohnt. Versprochen wurde, dass in 35 – 40 Jahren eine rekultivierte Landschaft entstehen würde. Das werden viele von uns nicht mehr erleben.

Kein Wort darüber, dass die Bürger*innen während dieser Zeit nachhaltig durch Lärm, Staub und dem Verlust an Freizeitwert belastet werden. Ganz abgesehen von der möglichen Wertminderung ihrer Häuser, direkt neben einer Tongrube.

Die Gemeinde Alfter ist lediglich Beteiligte in dem Genehmigungsverfahren. Dieses wird verantwortlich durch die Bezirksregierung Arnsberg bearbeitet. Uns ist es gelungen, in die Stellungnahme der Verwaltung aufnehmen zu lassen, dass die 1,9 ha große Norderweiterung nicht im Regionalplan und auch nicht im Flächennutzungsplan der Gemeinde Alfter enthalten ist. Hier ist eine Fläche für den Natur- und Landschaftsschutz ausgewiesen.

Wir sind gespannt, wie das Planfeststellungsverfahren ausgeht.

Ausbau Kottenforststraße

Der geplante Ausbau der Kottenforststraße erregte dann die Gemüter. Dabei geht es nicht so sehr um das „Ob“, sondern um das „Wie“. Denn die Kanalisation in der Straße muss dringend erneuert werden und in der Folge bietet es sich an, auch die Straßendecke neu zu planen. Bereits im August 2006 beschäftigte sich der Planungsausschuss mit dem Ausbau der Kottenforststraße. Mit den Anliegern wurde im Oktober 2007 die Ausbauplanung besprochen. Sie lehnten sie ab, weil sich die Verkehrssicherheit nicht verbessere und das drängende Problem des LKW-Verkehrs zu den Wester-Werken nicht gelöst würde. In einem weiteren Gespräch im April 2008 legte die Bürgermeisterin dar, dass eine Verlegung der Wester-Werke, Alternativrouten und eine Einbahnstraßenregelung nicht in Betracht kommen. Der damals geplante Ausbau scheiterte am Widerstand der Bürger*innen.

Unser Ratsmitglied Michael Schroerlücke brachte es in der Sitzung am 07.03.2017 auf den Punkt: Man hat nur die Wahl zwischen „Pest“ und „Cholera“. Denn wenn man die Kottenforststraße entlastet, belastet man andere Straßen in Witterschlick. Allerdings ist eine alternative Verkehrslenkung noch nie im Gemeindeentwicklungsausschuss diskutiert worden. Auch stellte sich nach mehreren Nachfragen von Wilhelm Windhuis heraus, dass die Verwaltung den Bedenken und Anregungen von Anlieger*innen nicht nachgekommen ist. Da wir Grüne uns eine Beteiligung von Bürger*innen anders vorstellen – wohl wissend, dass nicht alle Beteiligte mitgenommen werden können – und vor dem Hintergrund, dass zu viele Punkte offen und in der Sitzung nicht zu lösen waren, lehnten wir die Ausbauplanung ab. Eine Mehrheit befürwortete sie. Die Grünen wiesen gleichwohl darauf hin, dass man in diesem Falle wenigstens auf die Barrierefreiheit achten solle.

Hier gelangen Sie zu den Unterlagen der Verwaltung.

Ratsinfomanagement

Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) zugunsten der Christlichen Schule

Zur Änderung des FNP gab es keine große Diskussion. Uns Grüne ist wichtig, dass aufgrund des nun gefassten Beschlusses die Bürger*innen ihre Bedenken und Anregungen vortragen können.

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